yogatribe Berlin – Review
Das yogatribe in Berlin Mitte ist ein Anusara Studio, in dem Du neben regulären Yoga Classes auch Workshops namenhafter Yogalehrer besuchen kannst, heilende Body-Treatments buchen und die Ausbildung zum Anusara Yogalehrer absolvieren kannst.
Es ist endlich Sommer in Berlin und das Thermometer zeigt am frühen Mittag bereits über 30 Grad an. Ich bin ein wenig matt und müde als ich beschließe, mich mit einer Mittagsstunde im yogatribe aus diesem Tief herauszuholen. Im yogatribe gehe ich seit mehreren Jahren in regelmäßigen Abständen, mal größeren, mal kleineren, ein und aus.
Das yogatribe ist ein reines Anusara-Studio und befindet sich im Herzen Berlins zwischen dem Hackeschen Markt und der Weinmeisterstraße. Erst im Jahr 2013 bezogen Christina Lobe und Kai Hill die wunderschönen Räumlichkeiten im Erdgeschoss eines hundert Jahre alten Fabrikgebäudes in der Alten Schönhauser Straße und gründeten yogatribe. Das Studio hatte zu Beginn einen Kursraum und den Umkleidebereich dort, wo sich jetzt eine kleiner Concept Store hinter dem Empfang befindet. Nachdem die Sommermonate im letzten Jahr für den Umbau des Studios genutzt wurden, eröffnete das yogatribe im September gleich noch einmal. Zwei wunderschöne Kursräume sind entstanden, ein großzügiger Eingangsbereich mit Sitzecke, Umkleideräume getrennt für Yogis und Yoginis und eben der kleine Concept Store mit nachhaltiger Yogakleidung und Zubehör. Ihr kleines Büro haben sich Tina und Kai in einer kleinen Holzhütte mitten im Studio eingerichtet.
Ich freue mich auf das Mittagsyoga und bezahle die Kursgebühr von 15 Euro mit EC-Karte. Wenn Du zum ersten Mal das yogatribe besuchst, kannst Du das Einsteigerpaket für nur 25 Euro buchen und damit innerhalb von dreißig Tagen vier Klassen ausprobieren. Wenn Dich das Studio überzeugt hat, bietet das es auch Zehnerkarten (105 -135 Euro) und Monatsabos ab 65 Euro bzw. für Studenten und Arbeitssuchende schon für 49 Euro monatlich an. Matten und anderes Yoga-Equipment kannst Du auch hier kostenlos ausleihen.
Die Mittagsstunde findet im größeren der beiden Räume statt und ich rolle meine Matte mit Blick zum Fenster aus. Der trotz hoher Außentemperaturen angenehm kühle Raum füllt sich recht schnell bis auf zwölf Leute. Die Stunde unterrichtet heute Annette, bei der ich das erste Mal praktiziere und wie von den anderen Lehrern des yogatribe sofort begeistert bin. Mit ihrer frischen und fröhlichen Art begrüßt sie uns sitzend auf ihrer Yogamatte und erzählt von einer Gong-Meditation vom Vortag, an der sie teilnahm und sich zum heutigen Fokus inspirieren ließ. Das Schwingen des großen Gongs erinnerte sie daran, dass alles im Leben, alles um uns herum schwingt. So auch negative Mantren, die sich gern auch mal in meinen Geist einschleichen und dafür sorgen, dass ich mir selbst im Weg stehe. Sie verspricht uns eine sommerlich leichte Yogapraxis und lässt uns tatsächlich ganz herzlich und sanft durch die Asanas fließen und unterstützt hier und da durch gezielte Hands On.
Vorbereitend für den Adler verschlingen wir zunächst unsere oberen Extremitäten zu Adlerarmen um sie anschließend wieder wie Flügel weit aufzuspannen, wickeln die Beine umeinander, öffnen die Hüften und wärmen die Schultern. So gut vorbereitet und typisch für Anusara Yoga detailliert ausgerichtet, fällt es dann nicht mehr schwer, sich einen Moment im Garudasana (Adler) auszubalancieren.
Anusara Yoga ist ein noch recht junger Yogastil, der 1997 von John Friend gegründet wurde. Er ist kraftvoll und fließend. Basis dieser herzöffnenden Yogapraxis sind die so genannten Universellen Ausrichtungsprinzipien, die John Friend entwickelt hat. Nach ihm ist die Kraft des Herzens die treibende Kraft jeder Handlung, oder eben auch des Ausdruckes in einer Asana.
Mir gefällt die “Sprache” beim Anusara Yoga, die Art, wie Du durch die einzelnen Asanas geleitet wirst, das Einfließen von philosophischen Weisheiten auf ganz bodenständige und alltagsnahe Weise und das Warmherzige dieser Stilrichtung. Und es gibt kaum eine Yoga Class im yogatribe, wo ich nicht mit Aha-Effekt raus spaziere und durch ein winziges Ausrichtungsdetail bei einer Yogastellung ein ganz neues Körpergefühl erzielt habe.
Die Mittags Class beginnt mit drei gemeinsamen Om, einem kurzen gesungenen Mantra und endet mit einem kurzen Savasana ganz in Ruhe und einem abschließenden gemeinsamen Om. Nebenbei bemerkt, habe ich schon lange nicht mehr so ein harmonisches und angenehmes “Om” einer größeren Gruppe gehört, wie zu Beginn dieser Stunde!
Deutlich frischer als noch am Vormittag und mit der Idee, dass alles mit uns und um uns herum schwingt, verlasse ich das Studio mit dem Vorhaben, den Abstand zur nächsten Yogastunde im yogatribe wieder deutlich kleiner sein zu lassen.
Mit dem Auto solltest Du übrigens nicht unbedingt zum yogatribe fahren. Dort lassen sich Parkplätze zu nahezu jeder Tageszeit nur mit viel Geduld finden. Aber die Anbindung an die BVG ist prima (U-Bahnlinie 8 bis Weinmeisterstraße oder S-Bahn bis Hackeschen Markt). Fahrräder oder auch Roller lassen sich direkt vor dem Studio auf dem Innenhof abstellen.
yogatribe
Neue Schönhauser Str. 16
(Nahe Hackescher Markt)
10178 Berlin
www.yogatribe.de
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